Obstbäume müssen in aller Regel geschnitten werden um ein gleichmäßiges Wachstum zu erzielen und um große, gesunde Früchte zu ernten. Obstbäume die nicht geschnitten werden, wachsen Ihren Standortbedingungen entsprechend in die Höhe und legen ihren Schwerpunkt auf das Wachstum und nicht die Frucht. So entsteht ein zu dichter Kronenaufbau der die Früchte beschattet, welche so in Form, Größe und Geschmack negativ beeinflusst werden. Ein übermäßiges Wachstum führt zusätzlich dazu, dass ein Baum frühzeitig seine Energie verliert und vergreist. Reibungspunkte, die durch zu eng stehende Verästelungen entstehen verursachen Schäden an Borke und Kambium was ein Eindringen von Pilzinfektionen und anderen Krankheiten begünstigt. Und wer kennt das nicht, wenn mit der längsten Leiter gerade noch die untersten Früchte erreicht werden?
Ein zu massiver Schnitt jedoch wirkt sich ebenfalls negativ auf den Ertrag aus, kann aber manchmal notwendig sein um den Baum langfristig in Form zu bringen. Man spricht in diesem Fall von einem Erziehungsschnitt. Bei älteren Bäumen spricht man von Verjüngungsschnitt oder Erhaltungsschnitt Bei jungen Bäumen von Pflanz- und Aufbauschnitt.
Dabei ist meist nicht bekannt das ein Obstbaum nicht nur im Winter oder Herbst geschnitten werden kann. Im Gegenteil kann es sogar sehr sinnvoll sein im Sommer zu schneiden. Ausschlaggebend ist der gewünschte Effekt. Starker Wachstum oder viele Früchte. Wieviel Kraft wohin gesteckt werden soll kann alles mit dem Zeitpunkt und der Art des Schnittes gesteuert werden.